
Wir setzen uns ein für dringend notwendige Veränderungen in unserem Bildungssystem.
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Über uns

Landesweiter Bildungsprotest in Sachsen-Anhalt
2026 wird gewählt – und wir sagen: Bildung gehört ins Spotlight!
Mit kreativen, kraftvollen Aktionen wollen wir den Druck auf die Politik erhöhen und Bildung endlich zur Priorität machen.
Unsere Forderungen
Schule der Zukunft
Unsere Schulen brauchen einen Sprung ins 21. Jahrhundert. Dazu gehören moderne Lehrpläne mit Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Zukunftskompetenzen sowie eine verlässliche digitale Grundausstattung für alle.
Wir fordern mehr Raum für projektorientiertes Lernen, flexible Formate statt starrer 45-Minuten-Takte und Bildungscampusse, in denen Kinder und Jugendliche aller Schulformen gemeinsam lernen. Schulen sollen zudem mehr Freiheit haben, eigene Schwerpunkte zu setzen und innovative Konzepte auszuprobieren.
#Best Practice: Alemannenschule Wutöschingen
Die Alemannenschule zeigt, wie individuelles Lernen, Digitalisierung, Feedbackkultur und Coaching erfolgreich zusammengedacht werden können. Solche Modelle sollen sichtbar gemacht und in Sachsen-Anhalt adaptiert werden.
Zukunftsfragen wie Gerechtigkeit, gesellschaftlicher Wandel sowie Ökologie und Artenvielfalt gehören in den Mittelpunkt schulischer Bildung. Deshalb fordern wir, BNE verbindlich und fächerübergreifend in allen Lehrplänen zu verankern – und zugleich Raum für selbstgewählte Projekte, wie im FREI DAY, zu schaffen. So lernen Schüler:innen nicht nur über Nachhaltigkeit, sondern erleben Mitgestaltung, Verantwortung und Selbstwirksamkeit im Alltag.
Alle Schüler:innen und Lehrkräfte sollen Zugang zu leistungsfähigen Endgeräten, WLAN, digitalen Lernplattformen und Fortbildungen erhalten – als Grundvoraussetzung für gleichwertige Bildung und modernen Unterricht.
Lernbüros, jahrgangsübergreifender Unterricht, Teamzeiten und offene Lernräume fördern eigenständiges, selbstverantwortliches Lernen und eine stärkere Orientierung an individuellen Bedürfnissen und Talenten.
Unsere Schulen unterrichten nach Lehrplänen, die vielfach nicht mehr zur Lebenswelt junger Menschen passen. Wir fordern eine grundlegende Reform von Lehrplänen und Stundentafeln, die Raum schafft für Projektlernen, fächerverbindendes Arbeiten, BNE, Medienbildung und Zukunftskompetenzen. Schulen sollen dabei eigene Schwerpunkte setzen können – mit mehr pädagogischer Freiheit, weniger Stoffdruck und stärkerer Orientierung an den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts.
Schulen brauchen mehr Entscheidungsspielräume, um eigene Profile zu entwickeln, neue Lernformate umzusetzen und Kooperationen einzugehen – angepasst an ihre Schüler:innen und ihr Umfeld. Gleichzeitig soll das Land gezielt Modellschulen für Zukunftskompetenzen unterstützen – durch Ressourcen, Beratung und wissenschaftliche Begleitung. So entstehen Innovation, Mut zur Veränderung und Leuchttürme, von denen das ganze Bildungssystem profitieren kann.
Der Burgenlandkreis zeigt mit dem Bildungscampus Naumburg, wie eine integrierte Schulstruktur für Förderschule, Sekundar‑ und Berufsbildende Schule unter einem Dach funktioniert – mit echter Durchlässigkeit, Begegnungsräumen und Berufsorientierung. Wir fordern:
Eine konsequente Ausweitung dieses Modells auf das ganze Land – in Bildungscampussen, in denen Kinder aller Leistungen und Bedürfnisse gemeinsam lernen, gefördert werden und Übergänge flexibel gestaltet sind.
Soziale Gerechtigkeit & Teilhabe
Chancengleichheit darf nicht am Geldbeutel scheitern. Wir setzen uns ein für kostenfreie Lehrmittel, digitale Endgeräte und ein kostenloses Deutschlandticket für Schüler:innen und Azubis.
Dazu kommen kostenfreies Mittagessen an Ganztagsschulen und Hygieneartikel auf allen Toiletten. Strukturschwache Regionen brauchen gezielte Förderung, und ein Sozialfonds soll Kindern in akuten Notlagen unbürokratisch helfen.
Mobilität darf kein Bildungshemmnis sein. Alle Schüler:innen sollen kostenfrei mit dem ÖPNV zur Schule und zu außerschulischen Lernorten gelangen können – auch über Kreisgrenzen hinweg. Das stärkt Chancengleichheit und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.
Alle Schüler:innen sollen unabhängig vom Einkommen ihrer Eltern Zugang zu kostenfreien Schulbüchern, Arbeitsheften, digitalen Tools und weiteren Lernmaterialien erhalten. Bildung darf nicht an finanziellen Hürden scheitern – Lehrmittelfreiheit ist ein Gebot der Gerechtigkeit. Sachsen zeigt bereits, dass es geht – wir fordern: gleiche Chancen für alle auch in Sachsen-Anhalt.
Schule muss ein sicherer Ort für alle sein. Menstruation darf kein Tabu oder Nachteil sein. Binden, Tampons und nachhaltige Alternativen sollen kostenfrei und barrierefrei zugänglich sein – aus Gründen der Gerechtigkeit, Gesundheit und Würde.
Alle Schüler:innen benötigen einen verlässlichen Zugang zu digitalen Lernmitteln. Daher fordern wir eine Grundausstattung mit Endgeräten – unabhängig vom Einkommen der Eltern – inklusive Wartung, Updates und technischer Unterstützung.
Ein warmes, gesundes Mittagessen darf keine Frage des Geldbeutels sein. Alle Kinder und Jugendlichen sollen – insbesondere im Ganztag – ein kostenfreies, nahrhaftes Essen erhalten, das regionale, ökologische und kulturelle Standards berücksichtigt.
Pausenräume, Lernräume, Sportmöglichkeiten, Ruhezonen, Internetzugang, Wasser – Schulen brauchen Mindeststandards, die nicht vom Standort oder Träger abhängen. Der Bildungserfolg darf nicht vom Wohnort bestimmt werden.
Ländliche Regionen, finanzschwache Kommunen oder schrumpfende Städte brauchen gezielte Investitionen – z. B. für Schulgebäude, Personalgewinnung, Ausstattung und Schulentwicklung. Soziale Gerechtigkeit bedeutet Ausgleich von Startbedingungen.
Wenn Schüler:innen in akuten Notsituationen (z. B. Obdachlosigkeit, Flucht, Gewalt) Unterstützung brauchen, soll es einen unkomplizierten Fonds für Kleidung, Fahrkarten, Materialien etc. geben – verwaltet durch Schulsozialarbeit und Schulleitung.
Demokratie leben & lernen
Demokratie muss erfahrbar sein. U18-Wahlen, Demokratie-Projekttage, Debatten und Klassenräte sollen fest zum Schulleben gehören. Schüler:innen sollen außerdem bei Lehrplänen mitreden können.
Das Schulgesetz muss in Leichter Sprache verfügbar sein, Schülervertretungen brauchen mehr Anerkennung und digitale Vernetzung. Auch Lehrer:innen sollen gezielt in Demokratiebildung geschult werden, um sie glaubwürdig weiterzugeben.
Um demokratische Prozesse erfahrbar zu machen, sollen Juniorwahlen (parallele Wahlen zur Bundestags-/Landtagswahl) verbindlich an Schulen eingeführt werden – begleitet durch politische Bildung und Reflexion. So lernen Schüler:innen früh, wie Wahlen funktionieren – und dass ihre Stimme zählt.
Landesweite verbindlich finanzierte Demokratieförderprojekte sollen Demokratie erlebbar machen – z. B. durch Rollenspiele, Workshops, Planspiele oder Diskussionen. Ziel ist es, politische Bildung emotional zu verankern und Engagement zu fördern.
Meinung bilden, argumentieren, zuhören und Kompromisse finden – das sind Grundpfeiler der Demokratie. Debattierformate sollen in mehreren Fächern genutzt und im Unterricht systematisch aufgebaut werden.
Jede Klasse soll regelmäßig einen Klassenrat durchführen – ein niedrigschwelliges demokratisches Gremium, in dem Anliegen, Konflikte, Projekte und Regeln gemeinsam besprochen und beschlossen werden.
Schüler:innen sollen die Möglichkeit erhalten, sich an der Weiterentwicklung der Lehrpläne (Rahmenpläne) zu beteiligen – z. B. über Schülervertretungen, digitale Beteiligungsformate oder Konsultationen. So wird Bildung mitgestaltet statt übergestülpt.
Das Schulgesetz betrifft alle – aber viele verstehen es nicht. Wir fordern, dass das Schulgesetz zusätzlich in Leichter Sprache veröffentlicht wird, damit Schüler:innen, Eltern und Schulpersonal mit Lernschwierigkeiten, Sprachbarrieren oder ohne juristisches Vorwissen ihre Rechte und Pflichten nachvollziehen können. Demokratie und Mitbestimmung beginnen mit Verständlichkeit.
Engagement in Schülervertretungen kostet Zeit – und darf nicht zu Bildungsnachteilen führen. SV-Arbeit soll fest in den Stundenplan integriert oder über Freistellungsregelungen abgesichert werden.
Eine zentrale Plattform soll alle Schülervertretungen vernetzen, mit Infos, Vorlagen, Best Practices und Austauschmöglichkeiten. So entsteht ein Beteiligungsnetzwerk, das Schüler:innen demokratische Handlungsfähigkeit vermittelt.
Lehrer:innen sind Schlüsselakteur:innen der Demokratiebildung. Deshalb soll diese verbindlicher Bestandteil der Aus- und Fortbildung sein – nicht nur fachlich, sondern auch praktisch (z. B. Konfliktmoderation, Debattieren, Klassenrat).
Berufsorientierung & Lebenspraxis
Schule soll stärker auf das Leben vorbereiten. Dazu gehören Werkunterricht ab Klasse 5, Wirtschaft & Verbraucherbildung für alle und praxisnahe Berufsorientierung mit Praktika, Betriebserkundungen und Kooperationen.
Schülerfirmen und Projekte fördern Eigeninitiative, und beim Übergang in Ausbildung oder Studium brauchen junge Menschen gezielte Beratung und Begleitung.
Handwerkliches Lernen fördert motorische Fähigkeiten, Kreativität, Problemlösung und berufliche Orientierung. Das Fach Werken soll verbindlich ab Klasse 5 unterrichtet werden – auch als Antwort auf den Fachkräftemangel im Handwerk.
Alle Schüler:innen – nicht nur an Gymnasien – sollen Wirtschaft, Finanzen, Steuern, Verträge, Konsum und Verbraucherrechte verstehen. Ziel ist ein Pflichtmodul Wirtschaft und Alltag, das praxisnah auf das Leben vorbereitet.
Berufsorientierung darf nicht dem Zufall überlassen bleiben. Ab Klasse 7 soll es ein verbindliches Konzept geben, das Schüler:innen schrittweise auf Ausbildung, Studium und Beruf vorbereitet. Dazu gehören Kooperationen mit Handwerk, lokalen Betrieben und Kammern ebenso wie Kompetenzanalysen, regelmäßige Praktika, Werkstatttage und Betriebsbesuche. Schule muss Zukunft greifbar machen – durch konkrete Einblicke, persönliche Beratung und praxisnahe Lernangebote.
Berufsschulen verfügen über spezialisierte Räumlichkeiten, Werkstätten und technische Ausstattung, die in allgemeinbildenden Schulen oft fehlen. Durch gemeinsame Nutzung dieser Ressourcen entstehen wertvolle Synergien, die praxisnahes Lernen fördern, Übergänge erleichtern und die Berufsorientierung zu einem lebendigen Teil des Schulalltags machen.
Schüler:innen sollen reale Einblicke in die Berufswelt erhalten – nicht erst kurz vor dem Abschluss, sondern kontinuierlich und praxisnah. Wir fordern, dass mehr Berufspraxis in den Schulalltag integriert wird. Hierfür müssen auch freiwillige Praktika in den Ferien unbürokratisch ermöglicht und anerkannt werden – als echte Chance zur Orientierung, nicht als Ausnahme.
Schüler:innen sollen eigene Projekte gründen und gestalten dürfen – z. B. Schülerfirmen, Zeitungen oder Podcasts – eingebettet in den Unterricht und fachlich begleitet. Das stärkt Eigeninitiative, Medienkompetenz und wirtschaftliches Verständnis.
Niemand darf nach der Schule „durchrutschen“. Jeder Schulabgänger soll einen klaren nächsten Schritt kennen – mit Hilfe von Beratungsstellen, Bildungslots:innen oder Nachverfolgung durch Schulsozialarbeit und Jobcenter.
Lehrkräfte stärken & entlasten
Lehrkräfte brauchen praxisnahe Ausbildung, gute Unterstützung für Quereinsteiger:innen und multiprofessionelle Teams an jeder Schule. So werden Unterricht und Betreuung besser.
Schulleitungen brauchen Zeit und Ressourcen, Bürokratie muss abgebaut werden. Kollegiale Zusammenarbeit und verpflichtende, praxisnahe Fortbildungen schaffen Qualität. Faire Teilzeitregelungen sorgen für echte Entlastung.
Lehrkräfte brauchen eine moderne, praxisnahe Ausbildung, die auf Heterogenität, Inklusion, Digitalisierung und zeitgemäße Didaktik vorbereitet. Dazu gehören mehr Praxistage, Coachingformate und pädagogisch-psychologische Grundlagen.
Über 50 % der Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt sind Seiteneinsteiger:innen. Diese brauchen verbindliche Qualifizierung, Mentoring und Weiterbildung, um professionell und sicher unterrichten zu können – ohne allein gelassen zu werden.
Schule ist mehr als Unterricht. Deshalb fordern wir Sozialpädagog:innen, Schulpsycholog:innen, Schulassistenzen und IT-Fachkräfte als festes Team an jeder Schule – für Entlastung, bessere Betreuung und echte Teamarbeit.
Schulleitungen sollen entlastet werden und Zeit, Personal und Beratung für Leitung, Entwicklung und Personalführung erhalten. Ein modernes Schulleitungskonzept ist Voraussetzung für eine gute Schulentwicklung.
Teamarbeit darf nicht freiwillig in Pausen oder am Abend stattfinden. Schulen brauchen verbindliche Kooperationszeiten im Stundenplan – für Austausch, Planung und gemeinsame Verantwortung.
Viele Lehrkräfte berichten von unnötiger Dokumentation, widersprüchlichen Vorgaben und Zeitfressern. Hier braucht es klare Standards, digitale Prozesse und Vertrauen in die pädagogische Professionalität.
Fortbildungen sollen verpflichtend, aber schulbezogen und praxisnah sein – z. B. zu Inklusion, Demokratie, BNE, Classroom-Management oder digitalem Unterrichten. Mobile Beratungsteams könnten Schulen vor Ort unterstützen.
Teilzeit bedeutet für Lehrkräfte derzeit meist nur weniger Unterricht – nicht aber weniger Konferenzen, Elterngespräche, Korrekturen oder schulische Zusatzaufgaben. Die tatsächliche Arbeitszeit wird nicht erfasst, die Entlastung bleibt oft fiktiv. Wir fordern eine transparente Arbeitszeiterhebung und eine Teilzeitregelung, die alle Aufgaben realistisch berücksichtigt – für echte Vereinbarkeit und gerechte Arbeitsbedingungen.
Inklusion & Vielfalt
Alle Kinder brauchen gleiche Chancen. Wir fordern barrierefreie Schulen – baulich wie digital – sowie mehr sonderpädagogische Unterstützung und Sprachförderung.
Lehrkräfte müssen inklusiv arbeiten können, Eltern gute Beratung erhalten. Schulmaterialien sollen Vielfalt abbilden, und Diversity- sowie Gender-Kompetenz müssen an allen Schulen gestärkt werden.
Noch immer sind viele Schulen in Sachsen-Anhalt nicht barrierefrei – weder baulich noch digital. Wir fordern einen verbindlichen Zeitplan und eine Investitionsoffensive, damit jede Schule für Menschen mit körperlichen oder sensorischen Einschränkungen zugänglich wird.
Inklusion gelingt nur mit dem richtigen Handwerkszeug. Lehrkräfte sollen in Aus- und Fortbildung praxisnahe Methoden für differenzierten Unterricht, kooperative Lernformen und förderdiagnostische Kompetenzen erwerben.
Förderbedarfe dürfen nicht länger ignoriert werden. Jede inklusive Schule braucht Zugang zu Förderschullehrkräften, pädagogisch ausgebildeten Schulbegleiter:innen und multiprofessionellen Teams – verlässlich, niederschwellig und langfristig abgesichert.
Eltern von Kindern mit Förderbedarfen oder Behinderungen brauchen unabhängige, kompetente Ansprechstellen, um ihre Rechte zu kennen, Unterstützung zu erhalten und Barrieren in der Kommunikation mit Behörden abzubauen. Diese Ansprechstellen müssen lokal verstetigt und professionalisiert werden.
Viele Schüler:innen mit Migrations- oder Fluchterfahrung brauchen gezielte Förderung in der Unterrichtssprache. Es braucht ausreichend Sprachförderkräfte, Unterrichtsmaterialien und Konzepte, die Sprache und Fachlernen verbinden.
Schule soll ein Ort sein, an dem Vielfalt als Stärke gelebt wird. Dafür braucht es z. B. interkulturelle Feste, Fortbildungen zu Diskriminierung, vielfältige Lernmaterialien und mehr Diversität im Kollegium.
Lernmaterialien sollen geschlechtergerecht, diskriminierungskritisch und diversitätssensibel gestaltet sein. Das bedeutet z. B. vielfältige Familienformen, nicht-klischeehafte Berufsbilder und inklusive Sprachwahl.
Alle Schulen sollen Maßnahmen ergreifen, um geschlechterreflektiert, queer-inklusiv und rassismuskritisch zu arbeiten – durch Fortbildungen, Konzepte, Schutzstrukturen und offene Ansprechpersonen.
Die gesunde Schule – körperlich, seelisch, sozial
Gesunde Kinder lernen besser. Deshalb braucht jede Schule feste Sozialarbeit, Gesundheitsbildung im Unterricht und regelmäßige Bewegung im Alltag.
Rückzugsräume und Entspannungsangebote sind genauso wichtig wie kostenfreies, gesundes Mittagessen und Wasserversorgung. Zudem braucht es mehr psychologische Unterstützung und Programme für mentale Gesundheit.
Jede Schule braucht ausgebildete Schulsozialarbeiter:innen – mit Betreuungsschlüssel 1:150 und verbindlicher Einbindung in das Schulleben. Schulsozialarbeit muss dauerhaft, flächendeckend und verbindlich durch das Land finanziert werden.
Körperwissen, Pubertät, Psyche, Ernährung, Sucht, Sexualität, Umgang mit Stress – das alles gehört systematisch in den Unterricht. Gesundheitsförderung ist Bildungsauftrag.
Ein Projekttag zu körperlicher und mentaler Gesundheit: Workshops, Bewegungsangebote, Aufklärung, Achtsamkeit, Kochen, Yoga oder Erste Hilfe. Gesundheit wird sichtbar und erlebbar gemacht.
Der Mensch, ob groß oder klein, braucht Bewegung, um gesund zu bleiben, Stress abzubauen und konzentriert lernen zu können. Deshalb muss Bewegung ein selbstverständlicher Teil des Schulalltags sein. Dazu gehören bewegte Pausen mit attraktiven Spiel- und Sportgeräten, vielfältige Sport- und Bewegungsangebote sowie der Zugang zu Spielgeräten am Vor- und Nachmittag.
Schule braucht Orte für Erholung: Ruheräume, Sitzecken, Rückzugszonen – besonders für sensible Kinder oder in Ganztagsstrukturen.
Bewegung fördert Konzentration, Motivation und Gesundheit. Deshalb muss Bewegtes Lernen systematisch in der Lehrkräftebildung verankert werden, damit zukünftige Lehrkräfte Methoden kennen, die körperliche Aktivität mit Fachinhalten verbinden. Gleichzeitig soll Bewegtes Lernen fester Bestandteil des Unterrichtsalltags werden – von kurzen Bewegungspausen bis hin zu lernfördernden Bewegungsformaten im Fachunterricht. Schule wird so zu einem Ort, an dem Kopf und Körper zusammenwirken und Lernen nachhaltig gestärkt wird.
Jedes Kind hat Anspruch auf vollwertige Ernährung. Das Schulessen soll gesund, regional, inklusiv und kostenfrei sein. Wasserspender gehören zur Grundausstattung.
Schüler:innen und Lehrkräfte brauchen verlässliche Strukturen zur Förderung ihrer psychischen Gesundheit. Wir fordern den Ausbau schulpsychologischer Versorgung mit festen Ansprechpartner:innen vor Ort sowie die systematische Verankerung von Coaching, Achtsamkeit und Resilienzförderung im Schulalltag. Nur so können Belastungen früh erkannt, aufgefangen und nachhaltig bewältigt werden.
Strukturelle Reformen
Bildung braucht Zeit und klare Strukturen. Wir fordern 13 Schuljahre bis zum Abi, kleinere Klassen und flexiblere Prüfungsformate.
Lehrpläne sollen entschlackt werden, damit Platz für Projektlernen, Medienbildung und BNE entsteht. Bildungscampus und außerschulische Lernorte stärken regionale Vielfalt. Einheitliche Bildungsstandards sorgen bundesweit für Gerechtigkeit.
In einer Gesellschaft, in der wir länger leben und arbeiten, ist es widersinnig, Bildung künstlich zu beschleunigen. Ein zusätzliches Schuljahr bedeutet weniger Stress, mehr Reife und bessere Chancen auf echte Vertiefung, statt oberflächlichem Durchhetzen. Studien zeigen, dass 12 Jahre keine Leistungsgewinne bringen, aber Wohlbefinden und Chancengleichheit verschlechtert. Wir fordern deshalb: 13 Schuljahre als Regelform, um jungen Menschen die Zeit zu geben, die sie für ihre persönliche und schulische Entwicklung brauchen – für mehr Bildungstiefe, Lebensnähe und Zukunftskompetenz.
Schüler:innen brauchen Rückmeldung, die sie stärkt – nicht verwirrt oder bewertet ohne Erklärung. Wir fordern ein mehrteiliges Rückmeldesystem, das klar strukturierte Kopfnoten mit transparenter Begründung, schriftlichem Feedback zu Lern- und Sozialverhalten sowie verpflichtenden, regelmäßigen Gesprächen zwischen Lehrkräften und Eltern kombiniert. So entsteht ein gerechter, verständlicher und pädagogisch wirksamer Rahmen für Entwicklung und Zusammenarbeit.
Der aktuelle Lehrplan ist überfrachtet. Schulen und Lehrkräfte sollen mehr Gestaltungsspielraum erhalten, um Inhalte zu vertiefen, Schülerinteressen zu berücksichtigen und neue Formate wie Projekte oder fächerverbindenden Unterricht zu ermöglichen. Als Beispiel kann der Astronomieunterricht als eigenständiges Fach abgeschafft und in den Physikunterricht integriert werden. So entstehen Freiräume für wichtigere Themen wie BNE, Medienbildung oder Projektunterricht – ohne die naturwissenschaftliche Bildung zu schwächen.
Wir fordern die flächendeckende Einrichtung von Bildungscampus, die verschiedene Schulformen, Förderangebote, Berufsorientierung und Ganztagsstrukturen an einem Ort vereinen – wie im Modellprojekt Naumburg. Diese Campus ermöglichen individuelle Förderung, inklusive Lernumgebungen und schnellere Wechsel zwischen Bildungsgängen – ohne Stigmatisierung.
Gerade im ländlichen Raum schaffen sie kurze Wege, neue Chancen und starke Lernorte, die über den klassischen Schultyp hinausdenken. So wird die Vision einer „Schule für alle“ real – vielfältig, wohnortnah und zukunftsfähig.
Statt standardisierter Klausuren sollen auch alternative Prüfungsformate möglich sein – z. B. Präsentationen, Portfolios, mündliche Prüfungen, Projekte. Das fördert individuelle Stärken und ist inklusiver.
Überfüllte Klassen überfordern Schüler:innen wie Lehrkräfte gleichermaßen – sie erschweren individuelle Förderung, Inklusion, Beziehungsarbeit und einen ruhigen Lernalltag. Lehrkräfte geraten in großen Klassen schneller an Belastungsgrenzen, gute pädagogische Arbeit wird nahezu unmöglich. Eine gesetzlich geregelte Obergrenze von 25 Schüler:innen pro Klasse ist ein notwendiger Schritt für wirksamen Unterricht, Bildungsgerechtigkeit und die Gesundheit aller Beteiligten.
Alle Kinder und Jugendlichen sollen die Chance haben, ihre Stärken zu entwickeln, ohne früh aussortiert zu werden. Wir fordern gemeinsames Lernen bis mindestens Klasse 10 sowie die Überprüfung der Notengebung. Statt starrer Zensuren braucht es eine Evaluation alternativer Bewertungsformen, die individuelle Fortschritte sichtbar macht und motiviert, statt auszusortieren.
Außerschulische Lernorte sind unverzichtbar für eine gute Bildung. Ob Museen, Gedenkstätten, Umweltzentren, Vereine, Initiativen oder Jugendverbände – sie bringen eine Expertise ein, die Schulen allein nicht leisten können: praxisnah, gesellschaftsrelevant und oft hochspezialisiert. Damit diese wertvollen Partner dauerhaft bestehen können, braucht es eine verlässliche finanzielle Absicherung und strukturelle Förderung. Nur so können langfristige Kooperationen entstehen, die schulisches Lernen sinnvoll ergänzen, demokratische Erfahrungen ermöglichen und den Blick der Schüler:innen weiten.
Bildung darf nicht länger vom Wohnort abhängen. Wir fordern, dass die Landesregierung sich in der Kultusministerkonferenz (KMK) aktiv für bundesweit einheitliche Standards einsetzt – bei Lehrplänen, Prüfungen, Abschlussanforderungen und Lehrkräftequalifikationen. Einheitliche Qualitätsstandards schaffen mehr Gerechtigkeit, Vergleichbarkeit und Planungssicherheit für Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte in ganz Deutschland.
Zeitsouveränität & Lernbelastung
Kinder sollen mit weniger Druck lernen können. Statt Hausaufgaben braucht es feste Lernzeiten in der Schule, begleitet durch Coaching oder Mentoren.
Weniger Fächer pro Tag, flexible Pausen und Projektlernen wie FREI DAYs schaffen Raum für Vertiefung. Der Schultag soll sich stärker an den biologischen Rhythmen der Schüler:innen orientieren.
Das klassische Hausaufgabenkonzept ist nicht mehr zeitgemäß – es benachteiligt Schüler:innen ohne häusliche Unterstützung, erhöht den Leistungsdruck und wird zunehmend durch digitale Tools unterlaufen. Stattdessen fordern wir verbindlich verankerte Lernzeiten im Stundenplan, in denen Schüler:innen mit Begleitung üben, wiederholen und vertiefen können – angepasst an ihren Lernstand. Diese Lernzeit soll strukturiert begleitet, dokumentiert und reflektiert werden – etwa durch Lerncoaching, digitale Plattformen oder betreute Lernräume.
Schüler:innen brauchen Pausen, die zu ihren Bedürfnissen passen. Gefordert wird die Einrichtung von Rückzugs- und Ruheräumen, aber auch bewegungsfreundlichen Pausenflächen – kombiniert mit flexiblen Pausenregelungen je nach Tagesverlauf und Belastung.
Aktuell wechseln viele Schüler:innen bis zu achtmal täglich das Fach. Das überfordert die Konzentration und verhindert echtes Verständnis. Die Forderung zielt auf eine bessere Rhythmisierung: weniger Fächer pro Tag (z. B. durch Blockunterricht), dafür mehr Fokus, Nachhaltigkeit und Verknüpfung.
Jede:r Schüler:in soll regelmäßig (z. B. 1x pro Monat) ein Coachinggespräch mit einer Bezugsperson führen können, um Lernziele, Belastung, Stärken und Herausforderungen zu besprechen. Das stärkt Eigenverantwortung, Selbstreflexion und persönliche Entwicklung.
Statt kleinteiligem 45-Minuten-Takt braucht Schule regelmäßig Zeiträume für vertieftes, fächerübergreifendes Lernen. Wir fordern daher Projektwochen, Werkstatttage, Blockunterricht und frei gestaltbare Lernformate als festen Bestandteil des Schuljahres.
Besonders wirkungsvoll: der FREI DAY, bei dem Schüler:innen wöchentlich an selbstgewählten Zukunftsfragen arbeiten – orientiert an den 17 Nachhaltigkeitszielen (SDGs). Solche Formate fördern Selbstwirksamkeit, Kreativität und Problemlösekompetenz – und entlasten zugleich den starren Prüfungsrhythmus. Schule muss Raum bieten, um die Welt zu gestalten – nicht nur sie zu beschreiben.
Der klassische Stundenplan orientiert sich an Verwaltungslogik – nicht an der Biologie. Studien zeigen eindeutig: Pubertierende haben einen verschobenen Schlaf-Wach-Rhythmus und sind in den frühen Morgenstunden nicht leistungsfähig, sondern gesundheitlich belastet.
Wir fordern daher eine Rhythmisierung des Schultags, die sich an altersgerechten Lernfenstern orientiert: mit späterem Schulbeginn für ältere Schüler:innen, längeren Lern- und Konzentrationsphasen, Bewegungszeiten und Ruhephasen. Das verbessert nicht nur Leistungen, sondern schützt auch psychische Gesundheit und reduziert Fehlzeiten. Bildung darf nicht gegen den Biorhythmus organisiert sein – sondern muss ihn ernst nehmen.
Extremismusprävention & Medienbildung
Schulen müssen Kinder stark gegen Desinformation und Extremismus machen. Medienbildung soll ab Klasse 1 verpflichtend sein, inklusive Umgang mit Fake News, Social Media und digitaler Gesundheit.
Gleichzeitig braucht es klare Regeln gegen extremistische Vorfälle, mehr politische Bildung, Antidiskriminierungsstellen und interaktive Projekte. Lehrer:innen werden gezielt geschult und außerschulische Partner einbezogen.
Kinder und Jugendliche wachsen digital auf – aber nicht automatisch medienkompetent. Schulen sollen ab Klasse 1 verpflichtend Medienbildung unterrichten: kritisches Denken, Quellenprüfung, Privatsphäre, Algorithmen, Desinformation. Schüler:innen müssen lernen, Fake News, Propaganda und Verschwörungserzählungen zu erkennen. Ziel ist eine widerstandsfähige, mündige Öffentlichkeit und ein sicherer Umgang mit digitalen Endgeräten.
Kinder- und Jugendgehirne reagieren besonders sensibel auf die Mechanismen von Social Media: schnelle Belohnungen, Ablenkung und ständiger Vergleich wirken sich nachweislich auf Aufmerksamkeit, Schlaf, Selbstwert und soziales Verhalten aus. Damit Schule nicht Teil dieses Problems wird, sondern Schutzraum bleibt, braucht es einheitlich bereitgestellte digitale Lernmittel und klare Regeln zur Nutzung. Private Geräte dürfen das Lernen ergänzen, aber nicht Ungleichheit, Ablenkung oder sozialen Druck verstärken. Zugleich muss Medienbildung ab der Grundschule verpflichtend verankert werden – mit Fokus auf digitale Gesundheit, Empathie, kritische Reflexion und Strategien gegen Cybermobbing, Abhängigkeit und Manipulation. So werden Kinder und Jugendliche befähigt, souverän, gesund und selbstbestimmt mit digitalen Medien umzugehen.
Hakenkreuze, rechte Parolen oder Mobbing dürfen nicht geduldet oder bagatellisiert werden. Schulen brauchen klare Regelungen in der Schulordnung, klare Meldewege und Unterstützung durch Schulaufsicht und Beratungsstellen.
Politische Bildung muss sich im gesamten Schulalltag widerspiegeln – in Projekten, Diskussionen, Schulentwicklung und echter Mitbestimmung. Ziel ist ein Schulleben, das demokratische Werte glaubwürdig vermittelt und vorlebt.
Deshalb darf politische Bildung nicht abwählbar sein: Sie muss in allen Schulformen und Jahrgängen verbindlich verankert werden – als Grundlage für Mündigkeit, Haltung und Teilhabe in einer offenen Gesellschaft.
Dieses bundesweite Projekt bietet konkrete Anlässe, sich gegen Rassismus, Sexismus und Diskriminierung zu engagieren. Schulen brauchen finanzielle, personelle und konzeptionelle Unterstützung, um es ernsthaft umzusetzen.
Lehrkräfte und pädagogisches Personal sollen regelmäßig zu digitalen Gefahren, Rechtsextremismus, Antisemitismus, Genderfeindlichkeit etc. geschult werden – mit praktischen Handlungsstrategien und Kooperationspartnern.
Betroffene Schüler:innen oder Lehrkräfte brauchen unabhängige Ansprechpersonen, um Vorfälle von Diskriminierung oder Extremismus zu melden und Unterstützung zu bekommen – auch außerhalb der Schule.
Workshops mit Betroffenen, Theaterprojekte, Gedenkstättenfahrten, internationale Jugendbegegnungen – Erfahrung statt nur Theorie. Schulen sollen dauerhaft Budget & Strukturen für solche Formate erhalten.
Instagram, TikTok, Telegram & Co. beeinflussen politische Meinungsbildung enorm. Schulen sollen Social-Media-Kompetenz erarbeiten – inkl. Produktion eigener Formate (z. B. Podcasts, Memes, Videos).
Demokratieförderung braucht Partner: Initiativen, Vereine, Medienpädagog:innen, Präventionsexpert:innen. Schulen sollen aktive Netzwerke aufbauen und dafür Zeit, Geld und Unterstützung erhalten.
Klimaschule – Bildung für nachhaltige Entwicklung
Klimaschutz gehört ins Klassenzimmer und auf den Schulhof. Jede Schule soll Solaranlagen nutzen, Schulhöfe begrünen und Wasser speichern können.
Auch Mülltrennung, Recycling und nachhaltige Beschaffung müssen selbstverständlich sein. So wird Klimaschutz praktisch erfahrbar – und Schüler:innen lernen Verantwortung zu übernehmen.
Schulen sollen mit Photovoltaikanlagen, Batteriespeichern und nachhaltiger Heiztechnik ausgestattet werden. Das spart nicht nur Energie, sondern macht Klimaschutz vor Ort sichtbar und erlebbar. Schülerinnen und Schüler können so Klimabilanz, Technik und Verantwortung direkt in ihrer Lebensumwelt verstehen und mitgestalten.
Versiegelte Schulhöfe heizen sich auf, bieten keinen Schatten und kein Leben. Wir fordern die konsequente Begrünung von Schulhöfen mit Bäumen, Sträuchern, Hochbeeten und Rückzugsorten. So entstehen lebendige Lern- und Erholungsräume, die gleichzeitig das Mikroklima verbessern.
Starkregen, Trockenheit und Überhitzung machen auch vor Schulen nicht halt. Schulhöfe sollen Teil städtischer Klimaanpassung werden – mit entsiegelten Flächen, Versickerungssystemen, Pflanzeninseln und Wasserspeichern, um das Konzept der Schwammstadt lokal umzusetzen.
Schulen sollen Orte sein, an denen Nachhaltigkeit praktisch erlebbar wird. Wir fordern die flächendeckende Einführung von funktionierenden Mülltrennungssystemen, Recyclingkonzepten und Bildungsangeboten zu Müllvermeidung und Ressourcenschonung. Dazu gehören auch Zero-Waste-Projekte, Kleidertauschaktionen oder Plastikfreitage. So lernen Schüler:innen ganz konkret, wie Klimaschutz im Alltag funktioniert – und Verantwortung übernommen werden kann.
Was in Schulen angeschafft wird – von Heften über Möbel bis zu Reinigungsmitteln – hat Auswirkungen auf Klima, Ressourcen und soziale Gerechtigkeit. Deshalb fordern wir: Nachhaltigkeit als verbindliches Kriterium in der öffentlichen Beschaffung für Schulen. Dazu gehören z. B. Recyclingpapier, Mehrwegsysteme, ökologische Materialien, faire Produktionsbedingungen und CO₂-arme Lieferketten. Bildung muss auch in ihrer Ausstattung zukunftsfähig sein.
Frühkindliche Bildung
Chancengleichheit beginnt vor der Schule. Deshalb fordern wir verbindliche Sprachtests, gezielte Vorschulförderung und starke Kitas mit multiprofessionellen Teams.
Erzieher:innen brauchen bessere Arbeitsbedingungen, faire Ausbildung und höhere Anerkennung. Zudem braucht es flexible Frühförderprogramme für Kinder in instabilen Lebenslagen, etwa geflüchtete oder hochmobile Familien.
Kinder sollen mit möglichst gleichen Startchancen in die Schule starten. Deshalb fordern wir eine landesweit einheitliche, verpflichtende Sprachstandserhebung spätestens ein Jahr vor der Einschulung – mit anschließenden individuellen Fördermaßnahmen für Kinder mit sprachlichem Unterstützungsbedarf. So können Bildungsbarrieren abgebaut werden, bevor sie sich verfestigen.
Wir fordern eine verbindliche Vorschulförderung im letzten Kita-Jahr, die gezielt auf den Übergang in die Schule vorbereitet – mit Schwerpunkten auf Sprache, Sozialverhalten, Feinmotorik, Alltagswissen und emotionaler Entwicklung. Diese Phase soll spielbasiert, niedrigschwellig und inklusiv gestaltet sein, ohne Leistungsdruck – aber mit klaren Bildungszielen.
Kitas sind keine Betreuungseinrichtungen, sondern die ersten Bildungsorte im Leben eines Kindes. Wir fordern kleinere Gruppen, besser ausgebildetes Personal, Sprachförderkräfte, Sozialarbeit und eine anerkannte Bildungszeit, in der Erzieher:innen Bildungsarbeit leisten – nicht nur verwalten. Frühkindliche Bildung ist der Schlüssel zu Chancengleichheit.
Frühkindliche Bildung steht und fällt mit den Menschen, die sie gestalten. Deshalb fordern wir verbindliche, wissenschaftlich fundierte Betreuungsschlüssel sowie die finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung des Erzieher:innenberufs. Dazu gehören eine faire Vergütung während der Ausbildungszeit und attraktive Perspektiven im Beruf. Nur so gewinnen und halten wir genügend Fachkräfte für eine qualitativ hochwertige Bildung von Anfang an.
Kinder in Flüchtlingsunterkünften, Übergangseinrichtungen oder mit häufigen Ortswechseln sind besonders gefährdet, schon früh von Bildung ausgeschlossen zu werden. Wir fordern den flächendeckenden Ausbau adaptiver Frühförderprogramme direkt in den Einrichtungen – mit multiprofessionellen Teams, kleinen Gruppen und individuell angepassten Lernangeboten. Ziel ist es, Sprache, soziale Kompetenzen und emotionale Stabilität auch dort zu fördern, wo keine regulären Kita-Plätze zur Verfügung stehen. Bildung darf nicht vom Wohnort oder Lebensumständen abhängen – jedes Kind hat ein Recht auf gleiche Chancen.
Mit Europa lernen, für Europa leben
Europa soll im Schulalltag erfahrbar werden. Lehrpläne müssen europäische Demokratie und Werte vermitteln.
Mehrsprachigkeit ist eine Schlüsselkompetenz und soll ab der Grundschule gestärkt werden. Austauschprogramme wie Erasmus+ müssen allen offenstehen. Europäische Bildungsnetzwerke bieten Chancen und sollen systematisch ausgebaut werden.
Schulen und außerschulische Lernorte müssen europäische Werte und Institutionen stärker vermitteln. Kinder und Jugendliche sollen verstehen, welche Bedeutung die Europäische Union für Frieden, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit hat – durch verpflichtende Lehrplanelemente sowie durch praktische Demokratieprojekte.
Europa lebt von seiner kulturellen und sprachlichen Vielfalt. Deshalb fordern wir gesicherten Fremdsprachenunterricht ab der Grundschule, mehr europäische Literatur sowie interkulturelle Projekte, die Vielfalt als Stärke erlebbar machen.
Nur wer Europa erlebt, kann Europa auch gestalten. Austauschprogramme wie Erasmus+ müssen für alle Schüler:innen zugänglich werden – unabhängig vom Einkommen der Eltern. So wird europäische Mobilität zu einem Recht für alle – nicht zu einem Privileg für wenige.
Europäische Bildungs- und Schulnetzwerke wie Erasmus+, eTwinning oder die UNESCO-Schulen eröffnen jungen Menschen Chancen für interkulturelle Erfahrungen, Mehrsprachigkeit und demokratische Bildung. Sie fördern Innovation im Unterricht, bieten Lehrkräften Austausch und Fortbildung und sichern den Schulen Zugang zu europäischen Projekten und Fördermitteln. Damit diese Vorteile allen zugutekommen, müssen europäische Schulnetzwerke systematisch ausgebaut, strukturell gefördert und für jede Schule in Sachsen-Anhalt zugänglich gemacht werden – unabhängig von Schulform oder Standort.
Anstehende Protestaktionen
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Team Bildungsprotest.LSA
Der Bildungsprotest Sachsen-Anhalt ist eine Basisinitiative – von Schüler:innen und Lehrer:innen im Interesse von Schüler:innen und Lehrer:innen
Aktuelles
- Bildung braucht Reform – 95 Thesen für eine bessere Zukunftvon Bildungsprotest.LSAHalle (Saale), 28. August 2025 – Am 6. September ruft die Initiative Bildungsprotest.LSA gemeinsam mit Schülervertretungen des Landes und der Stadt, GEW, Lehrkräften und Unterstützerinnen und Unterstützer aus der Zivilgesellschaft zu einer Kundgebung mit Demonstrationszug in Halle auf. Anlass ist die dramatische Lage des Bildungssystems in Sachsen-Anhalt, das seit Jahren bundesweit auf den hinteren Plätzen… Bildung braucht Reform – 95 Thesen für eine bessere Zukunft weiterlesen
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